Hämophilie-Patienten aus der Ukraine

hemoTICKER 1/2022

 

Spendenaufrufe

Viele Organisationen unterstützen die Menschen in der Ukraine vor Ort und diejenigen auf der Flucht. Ein Thema dabei sind Hämophilie-Patienten, die schnellstmöglich in einem sicheren Umfeld mit Medikamenten versorgt werden sollen.

Wir haben für Sie eine Auswahl an Möglichkeiten zum Spenden zusammengestellt:  

Die Deutsche Bluthilfe e.V.

Ukrainische Patienten im GZRR

Ukrainische Patienten mit Blutgerinnungsstörungen
wurden dankenswerter Weise vom Team des GZRR
in Duisburg medizinisch erstversorgt.

Im Auftrag der Deutsche Bluthilfe e.V. rief Dr. Susan Halimeh die Kongressteilnehmer der GTH-Tagung in Leipzig zur Unterstützung ukrainischer Patienten mit Hämophilie auf und berichtete von ersten vorbereitenden Vernetzungen mit ukrainischen und benachbarten Hämophilie-Zentren, um zu erfahren, wo die Patienten sind, wie es ihnen geht, sind sie versorgt oder bereits auf der Flucht?

In knapp vier Wochen haben sich 35 Hämophilie-Patienten im Alter von 2 bis 35 Jahren, alleinreisend oder mit ihren Angehörigen, bei der Patientenvereinigung in Duisburg gemeldet, meist von unterwegs in der Ukraine oder in Polen. Alle haben schreckliche Tage und Erlebnisse hinter sich. 

Vor Ort angekommen werden den Flüchtlingen Hotelzimmer oder Appartements gestellt, soweit sie nicht bei Verwandten unterkommen. Für Essen, Kleidung, Windeln etc. wird gesorgt, bei Behördengängen und Registrierung wird unterstützt und auch mit kleinen Events wie Eisessen, Zoo-Besuch und einem ersten Alltags-Sprachkurs versucht die Deutsche Bluthilfe, die traurigen Gedanken an die verlassene Heimat ein wenig zu vertreiben.

Die medizinische Erstversorgung in Duisburg leistet das Gerinnungszentrum Rhein-Ruhr. Ein Patient, der zu Verwandten nach München geflüchtet ist, konnte an das Münchener Hämophiliezentrum im Haunerschen Kinderspital vermittelt werden, ein weiterer wurde im Werlhof-Institut in Hannover versorgt. Ein Mädchen mit Faktor VII-Mangel wurde direkt nach der Ankunft von der Berliner Charité aufgenommen.

Ein Spendenkonto für die Ukraine-Hilfe der Deutsche Bluthilfe e.V. wurde eingerichtet.

Berufsverband der deutschen Hämostaseologen.

Deutsche Hämophiliegesellschaft bietet Ansprechpartner zum Thema Hämophilie für Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet sind.

Interessengemeinschaft Hämophiler e.V.  

 

Im Gespräch mit Christian Schepperle, dem Geschäftsführer der IGH e.V. erfuhren wir, dass innerhalb von vier Wochen Spenden von über 28.000 Euro mit dem Verwendungszweck „Ukraine“ eingegangen sind, von denen bereits 15.000 Euro als direkte Hilfe eingesetzt werden konnten!

Wissenswert: EHC unterstützt Menschen mit Hämophilie

Das European Haemophilia Consortium (EHC) hat eine Finanzierung mit dem Namen Emergency Displacement Fund (EDF) ins Leben gerufen. Das Ziel: Es sollen National Marketing Organizations (NMOs) unterstützt werden, die sich um aus Gebieten bewaffneter Konflikte geflohenen Menschen mit einer Blutungsstörung und deren Familien kümmern. Es wurden Antragsverfahren mit schneller Bewertung eingeführt. Die Entscheidungen werden von Fall zu Fall auf der Grundlage des jeweiligen Kontextes getroffen.

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