Nicht gut drauf?

Stimmung kommt von ganz alleine

In einem Moment ausgelassen und glücklich, im nächsten am Boden zerstört: Dass etwas Gefühlschaos zu Pubertät und Erwachsenwerden gehört, brauchen wir dir sicher nicht zu erzählen. Der Körper macht einen bedeutenden Wandel durch, Hormone überschlagen sich, und du siehst die Welt nicht mehr mit kindlichen Augen.
In Phasen der Niedergeschlagenheit, die für junge Menschen keineswegs untypisch sind, helfen einfache Tipps: Umgib dich mit fröhlichen Leuten, gönn’ dir etwas und nimm dich selbst ruhig etwas weniger ernst. Und keine Sorge: Mit Hämophilie geht fast alles, was bei anderen auch geht. Klar ist es dafür entscheidend, dass du die Hämophilie möglichst gut unter Kontrolle hast. Deshalb: Auch wenn es manchmal nervt, bleib dran an deiner Therapie und spritze dich regelmäßig.
 

Wenn dir einfach alles zu viel wird

Hämophilie ist gut behandelbar, aber sie begleitet dich lebenslang. Mitunter können Schmerzen damit verbunden sein. Ebenso wie Stress: Manchmal wird dir vielleicht alles zu viel. Und das ist kein Wunder. Die mit der Hämophilie verbundene Therapie kann zu Frust, Hoffnungslosigkeit und Wut führen.

Dagegen hilft zum Beispiel Bewegung: Die freigesetzten körpereigenen Glückshormone (auch Endorphine genannt) helfen, dich wieder auf Kurs zu bringen. Auch autogenes Training oder Atemtechniken können dazu beitragen, die Stress-Symptome zu überwinden. Es ist aber wichtig zu erkennen, wann die Grenze vom Stress zur Depression erreicht ist.

 

Noch Stress oder schon Depression?
Dieser kleine Check hilft dir, klarer zu sehen.1

Hast du…

  • das Gefühl, dass du weniger wert bist als andere
  • häufiger das Gefühl von Hoffnungslosigkeit
  • Schwierigkeiten, dich zu konzentrieren, dir Dinge zu merken und dich zu entscheiden
  • Schlafschwierigkeiten
  • übermäßigen oder kaum Appetit
  • Gedanken an Selbstmord und Tod (bzw. sogar Selbstmordversuche unternommen)

Wenn du eines oder mehrere dieser Anzeichen bei dir feststellst, leidest du vielleicht an einer Depression. Mit professioneller Hilfe kannst du das in den Griff bekommen, die Erfolgsaussichten sind gut! Wende dich vertrauensvoll an deinen Arzt im Hämophilie-Zentrum.

 

Übrigens:
Depression ist kein Zeichen von Schwäche – und du bist nicht allein. Sie kann durch verschiedenste Faktoren ausgelöst werden und unterschiedlichste Menschen treffen. Erwachsenwerden ist nicht immer ein Spaziergang. Aber du schaffst das!

    1 S3-Leitlinie und Nationale Versorgungsleitlinie „Unipolare Depression“; Kurzfassung 2. Auflage, 2017; Version 1 AWMF-Register-Nr.: nvl-005